Herablassend blickte ich zu Nadia, die damit zu kämpfen hatte sich von dem Stück Holz in ihrer Brust zu befreien. Ächzend rang sie nach Luft, während ich allmählich begann auf und ab zu laufen. Immer wieder warf ich der Brünetten einen Blick zu. "Steckt ziemlich tief drin', huh?", bemerkte ich zynisch und ließ sie dabei keinen Moment aus den Augen. Sie hatte die Wahl, entweder würde sie mir die Wahrheit sagen oder ich ihrem Leben ein Ende setzen. Die Tatsache, dass ich jetzt ein Mensch war hielt mich noch lange nicht davon ab mich zu wehren oder auf andere gefährlich zu wirken. Es war weitaus mühsamer als sonst, allerdings hatte ich mich nicht umsonst immer wieder gerettet. Die Kunst des Überlebens war mir auf den Leib geschrieben worden. "Ich wusste, dass die Geschichte gelogen war, also was willst Du erreichen?" Direkt vor ihr zum Stehen gekommen, stützte ich die Hände auf die Knie und beugte mich ein wenig zu ihr hinab. Meine Augen verformten sich zu Schlitzen. Wie gern hätte ich nun die Fähigkeit sie zu manipulieren. Allerdings war ich sicher, dass ich auch auf diesem Wege meine Antworten erhalten würde. "Du meinst wohl, dass Du genau weißt, wie ich ticke oder?" Mein Ton verschärfte sich und Nadia's sarkastisches Lächeln machte mich rasend. Es erinnerte mich an jemanden. "Du wusstest also genau, dass ich Dir deine kleine Lügengeschichte nicht abkaufe. Also?" Erwartungsvoll die Augenbrauen angehoben, taxierte ich sie mit den Augen.

"Es sollte Dir unter die Haut gehen, Dich berühren. Du weißt schon..und es hat funktioniert." Siegessicher blinzelte mir die Brünette entgegen und augenblicklich ergriff ich das Stück Holz, um es ihr noch tiefer zwischen die Brust zu stoßen. Ein schmerzerfülltes Stöhnen entwich ihrem Mund und meine Hände umschlossen das Ende des Stückes. "Was für eine Art Spiel wird das?! ICH WILL EINE ANTWORT!", noch einmal bewegte ich das Stück und die Geräusche sprachen für sich. Sie musste Schmerzen haben, starke Schmerzen. Und endlich bekam ich die Antwort, die meine Welt ins Wanken geraten ließ. "Mein Name ist Nadia ..Petrova und Du bist meine Mutter." Wie ein Echo hallte dieser Satz in meinem Kopf wider und einen Moment war ich nicht fähig mich zu rühren. Nadia verlor für einen Moment ihr Bewusstsein, ehe ich sie von dem Stück befreite und dafür sorgte, dass man sie zurück in das Motel brachte, in welchem wir unterkamen. Auf dem Bett begann sie nach und nach ihr Bewusstsein zurück zu erhalten, während ich selbst vor dem Fenster stand und hinaussah.

Wie sollte ich mit all dem umgehen? Ich war keine gute Mutter, ich war alles andere als ein hilfsbereiter Mensch. Alles was ich konnte war überleben. Die Zeit hatte mich gelehrt nur an mich selbst zu denken, egal was es kostete. Was erwartete Nadia von mir? Nicht, dass es schon ausreichte Silas im Nacken sitzen zu haben, nun musste ich auch noch einen Weg finden ihr klar zu machen, dass sie von mir nichts erwarten durfte. Ich würde sie nur enttäuschen..

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Hoffe das reicht für einen Einblick..

Ich auch xD

Freut mich zu hören, da meldet man sich doch gleich doppelt so gern an. Danke :)